Allgemeines

Im Februar 2021 haben wir am Rheinhafen Basel mit einem Projekt der etwas anderen Art gestartet.

Am Hafenbecken Basel wird das Getreide mit dem Schiff angeliefert. Da in Zukunft der Transport aber vermehrt auf der Schiene stattfinden soll, wird im Auftrag der Rhenus Port Logistics an der Südquaistrasse eine «Getreide Annahmegrosse» gebaut. In Zusammenarbeit mit der Hohl AG und der Bauherrschaft wurde das Projekt von der Bertschmann AG erarbeitet.

Auf den ersten Blick klingt dies etwas kompliziert, doch das Prinzip ist ziemlich simpel.

Grundelemente

Das Projekt besteht aus drei Grundelementen. Der unterirdischen Annahmegosse mit seinen Kettenfördern, dem Verbindungsgang in den bestehenden Bunker und der Überdachung der Gosse, um das empfindliche Verladegut vor Feuchtigkeit zu schützen.

Baubeschrieb

Aktuell wird das Getreide am Hafen Basel vorwiegend mit dem Schiff angeliefert und anschliessend mit dem Hafenkran über den Annahmebunker zum Silo transportiert. Um den Umschlag des vermehrt mit der Bahn angelieferten Getreides effizienter abwickeln zu können wird die geplante Annahmegosse erstellt. In Zukunft wird das Getreide vom Bahnwagen über die unterirdische Gosse sowie dem darin verlaufenden Kettenförderer in den bestehenden Annahmebunker und von da, mittels Redler und Elevatoren, zur Lagerung ins Silo gelangen.

Die Herausforderung besteht darin, dass die dafür benötigte Grube 4 Meter tief sein muss, damit der Trichter unter den Gleisen eingebaut werden kann. Die Möglichkeit für eine Baugrube besteht nicht, da die Gosse neben zwei bereits bestehenden Gleisen gebaut wird. Damit das Bauvorhaben den auf sich einwirkenden Kräften standhält, werden die Wände betoniert und mit der Stahlkonstruktion der Gosse zusätzlich ausgesteift.

Die Überdachung ist ein wichtiger Bestandteil der geplanten Anlage, um das feuchteempfindliche Verladegut vor Nässe zu schützen. Das Dach wird als Stahlkonstruktion mit einer Wellblechverkleidung ausgeführt.

Realisierung

Sobald die Gosse unter dem Boden in Betrieb genommen werden kann, müssen die zuvor entfernten Gleise wieder am vorgesehenen Platz angebracht und exakt auf die ursprüngliche Höhe ausgerichtet werden, damit ein Transport via Bahn erfolgen kann. Das Team von Polier Vincenzo Nicastro wird das Projekt bis Ende April 2021 fertigstellen.